Sunday, January 4, 2015

Neue Diskussion über Gemeinschaftswährung: Griechen raus aus dem Euro?

Die Bundesregierung hat nach einem Medienbericht ihre Haltung zu einem Austritt Griechenlands aus der Eurozone offenbar geändert.

 Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble hielten ein Ausscheiden des Krisenlandes aus der Währungsgemeinschaft inzwischen für verkraftbar, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" unter Berufung auf Regierungskreise.

Grund für diese Einschätzung seien Fortschritte, die die Eurozone seit dem Krisenhöhepunkt 2012 gemacht habe. So sei die Ansteckungsgefahr für andere Länder begrenzt, weil Portugal und Irland als saniert gelten, heißt es laut "Spiegel" zur Begründung. Zudem stehe mit dem Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) ein schlagkräftiger Rettungsmechanismus zur Verfügung. Für die Sicherheit großer Kreditinstitute sorge die Bankenunion.


Wahl entscheidet wohl über Ausscheiden

Griechenland wählt am 25. Januar ein neues Parlament. Nach Umfragen könnte das Linksbündnis von Alexis Tsipras die konservative ND-Partei von Regierungschef Antonis Samaras überflügeln. Tsipras will die Sparpolitik beenden und einen Schuldenerlass erreichen. In diesem Fall halte die Bundesregierung ein Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro für nahezu unausweichlich, hieß es in der Meldung weiter.

Weder Kanzleramt noch Finanzministerium wollten den Bericht bisher kommentieren. Ein Sprecher des Finanzministeriums verwies auf eine Äußerung Schäubles von Montag. Der CDU-Politiker hatte vor einer Abkehr vom Sparkurs gewarnt: "Wenn Griechenland einen anderen Weg einschlägt, wird es schwierig", erklärte er.
Warnungen vor möglichen Gefahren

Der Europa-Staatsminister im Auswärtigen Amt, Michael Roth (SPD), sprach sich jedoch gegen einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone aus. "Griechenland ist Mitglied der Eurozone. Und sollte es bleiben", schrieb er auf Twitter. Man solle "jetzt nichts herbeireden, was politisch und wirtschaftlich unklug wäre", fügte er hinzu.


Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger warnte ebenfalls nachdrücklich vor einem Ausscheiden Griechenlands aus der Europäischen Währungsunion. "Ein solcher Schritt wäre mit sehr hohen Risiken für die Stabilität des Euro-Raums verbunden", sagte das Mitglied des Sachverständigenrats der "Welt am Sonntag". Dadurch würde "ein Geist aus der Flasche gelassen, der nur schwer beherrschbar wäre", erklärte Bofinger.


Lucke hofft auf Austritt


AfD-Chef Bernd Lucke sieht sich durch den "Spiegel"-Bericht bestätigt. "Ich begrüße die späte Einsicht von Frau Merkel und Schäuble, dass ein Austritt Griechenlands aus dem Euro verkraftbar wäre", sagte der Vorsitzende der eurokritischen Alternative für Deutschland der Deutschen Presse-Agentur. Die Bundesregierung habe jahrelang die Wähler irregeführt und Katastrophenszenarios für den Fall eines griechischen Euroaustritts an die Wand gemalt. Dabei sei es jedem Fachmann immer klar gewesen, dass es geeignete Sicherungsmechanismen gibt, um ein kleines Land wie Griechenland geordnet aus dem Euro zu führen.-

 tagesschau.de
4/1/15
--
-

2 comments :

  1. Griechische Schuldenkrise Spiel mit dem Euro ..

    Was sollen Mutmaßungen, es sei nicht schade, wenn Griechenland den Euro verlasse? Wozu dann die ganze Mühe? Wozu noch Politik? Ein Kommentar.

    Wohin führen Überlegungen vor der Wahl in Griechenland, dass über das dortige Schicksal des Euro entscheide, wer nach allen Regeln fiskalischer und ökonomischer Kunst am längeren Hebel sitze? In Griechenland streiten im Wahlkampf Parteien gegeneinander, die den Sparkurs zur Rettung der Euro-Mitgliedschaft verteidigen oder ablehnen. Die vorgezogene Wahl am 25. Januar wird dadurch wieder zur Abstimmung über den Euro..............http://www.faz.net/aktuell/kommentar-zu-griechenland-und-schuldenkrise-der-euro-als-hebel-13352633.html
    4/1/15

    ReplyDelete
  2. Merkel ve ahora a la eurozona fuerte para superar una salida de Grecia ...

    Cuando estalló la crisis de euro hace cinco años en Grecia y que hizo temer que la eurozona podría llegar a su fin, la canciller Angela Merkel tomó dos decisiones que lograron alejar el peligro. En un tono categórico y que no admitía discusiones dijo que Grecia debía seguir perteneciendo a la zona euro y, al mismo tiempo, impuso una rígida política de ahorro fiscal a sus socios, una medida que aún sigue vigente.

    Cinco años después y ante el riesgo de que el izquierdista partido Syriza emerja como vencedor en las elecciones presidenciales que tienen lugar el próximo 25 de enero, Merkel cambió radicalmente de opinión con respecto al futuro del país heleno y cree que la eurozona podría sobrevivir si un futuro Gobierno griego liderado por Alexis Tsipras decidiera abandonarla.

    El radical cambio de postura de la canciller, una medida que también comparte su ministro de Finanzas, Wolfgang Schäuble, fue revelado este domingo por la revista Der Spiegel, que asegura que ambos aceptarán la salida de Grecia, en el caso de que el futuro Gobierno griego así lo decida, una posibilidad que ya fue bautizada en Berlín como “Grexit”.

    Tanto Merkel como Schäuble estiman que la zona euro ha hecho progresos sólidos desde que la crisis del euro alcanzara su peor fase en 2012, consideran limitados los riesgos y creen que una salida de Grecia sería manejable. “El peligro de contagio es limitado debido a que se considera que Portugal e Irlanda están rehabilitados”, señala la revista que cita a una fuente no identificada del Gobierno....................http://internacional.elpais.com/internacional/2015/01/04/actualidad/1420375585_735215.html
    4/1/15

    ReplyDelete

Only News

Featured Post

“The U.S. must stop supporting terrorists who are destroying Syria and her people" : US Congresswoman, Tulsi Gabbard

US Congresswoman, Tulsi Gabbard, recently visited Syria, and even met with President Bashar Al-Assad. She also visited the recently libe...

Blog Widget by LinkWithin